Zwischen Endometriose und Migräne scheinen Zusammenhänge zu bestehen. Eine Studie, die vom Endometriose Dialog e.V. unterstützt wird, hat sich diesem Thema gewidmet. In Kürze werden die Ergebnisse publiziert. Erste interessante Fakten liegen jedoch schon heute vor.

Nervenbotenstoff „Calcitonin Gene-Related Peptide“(CGRP) spielt eine wichtige Rolle

Bereits im Rahmen des Online-Kongresses „EndoMarch2019“ wurde die Studie zu Endometriose und Migräne thematisiert. Durchgeführt wird sie von der Berliner Charité, die das Projekt seinerzeit vorstellte und bei der Veranstaltung um Studienteilnehmerinnen warb. Gesucht wurden insgesamt drei Gruppen von Patientinnen:

  • Patientinnen mit Endometriose
  • Patientinnen mit Migräne
  • Patientinnen mit beiden Erkrankungen (Endometriose und Migräne)

Das Ziel war es, die Gemeinsamkeiten in der Entstehung von Migräne-und Endometrioseschmerzen besser zu verstehen. Offenbar spielt bei beiden Erkrankungen der Nervenbotenstoff Calcitonin Gene-Related Peptide“ (kurz CGRP) eine zentrale Rolle, weshalb er im Fokus der Studie stand. CGRP wird aus Nervenzellen in das Blut freigesetzt und löst eine Entzündungsreaktion aus. Bei Migränepatienten steigt der CGRP-Gehalt im Blut bei einer Kopfschmerzattacke an. In Endometrioseherden kommt der Nervenbotenstoff jedoch ebenfalls in großen Mengen vor. Der CGRP-Gehalt im Blut von Endometriosepatientinnen wurde bislang hingegen noch nicht untersucht. Ebenso war noch nicht bekannt, ob der CGRP-Spiegel im Blut während der Regelblutung ansteigt. Das Ziel war es demnach, den Einfluss des Menstruationszyklus auf die CGRP-Ausschüttung bei beiden Erkrankungen zu untersuchen.

Die Studienteilnehmerinnen aller Gruppen (jeweils 30) wurden zu drei Terminen in das Kopfschmerzzentrum der Charité eingeladen. Am 2. und 15. Tag des Menstruationszyklus wurde eine Blutprobe zur Bestimmung des CGRP-Gehalts abgenommen.

Erste Ergebnisse zeigen deutliche Zyklusabhängigkeit

Aktuell bereitet die Charité eine Veröffentlichung der Studienergebnisse vor. Erste Erkenntnisse liegen dem Endometriose Dialog e.V. jedoch bereits vor. So wurden jeweils 30 Patientinnen mit Migräne, 30 Patientinnen mit Endometriose, 30 Patientinnen mit Migräne und Endometriose und 30 gesunde Kontrollprobandinnen untersucht. Die absoluten CGRP-Werte der Patientinnen mit Migräne und/oder Endometriose waren nicht höher als die der gesunden Kontrollprobandinnen. Bei Patientinnen mit beiden Erkrankungen zeigte sich jedoch eine deutliche Zyklusabhängigkeit der CGRP-Werte. Die durchschnittlichen Werte waren zum Zeitpunkt der Menstruation im Vergleich zur Zyklusmitte deutlich höher.

Sobald uns weitere Ergebnisse vorliegen, werden wir erneut informieren. Schon jetzt bedanken wir uns jedoch bei denjenigen, die diese Studie aufgrund ihrer Beteiligung ermöglicht haben.