Endometriose-Erkrankte haben unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Anschlussrehabilitation (kurz AHB) und allgemeine medizinische Rehabilitation (kurz Reha). Was sich konkret hinter diesen Begriffen verbirgt und was bei der Beantragung wichtig ist, lesen Sie in den nachstehenden Ausführungen.
Was ist eine Anschlussrehabilitation?
Bei der Anschlussrehabilitation handelt es sich um eine ganztägige, stationäre oder ambulante Leistung, die der medizinischen Rehabilitation dient. Die Besonderheit liegt darin, dass eine AHB nur bei bestimmten Erkrankungen gewährt wird. Hierzu zählt laut AHB-Indikationsliste auch Endometriose (Genauer Wortlaut: „Gynäkologische Krankheiten und Zustand nach Operationen - Endometriose“). Zudem muss die Maßnahme spätestens zwei Wochen nach der Entlassung aus einer stationären Krankenhausbehandlung erfolgen.
Was ist eine Rehabilitation?
Eine medizinische Rehabilitation dient dazu, wieder fit für den Arbeitsalltag zu werden. Zumindest soll sie jedoch verhindern, dass sich die Arbeitsfähigkeit weiter verschlechtert. Da einige Verlaufsformen der Endometriose das Fortbestehen der Erwerbsfähigkeit gefährden, kommt die Reha für Endometriose-Erkrankte somit in diesen Fällen in Betracht.
Wie läuft die Beantragung einer Anschlussrehabilitation ab?
Ob eine AHB erforderlich ist, stellt das Krankenhaus fest, in dem Sie behandelt wurden. Grundsätzlich sind zwei AHB-Wege zu unterscheiden:
- Direkte Verlegung in eine Reha-Einrichtung, Entscheidung des Kostenträgers (Krankenversicherung oder Rentenversicherung) muss nicht abgewartet werden
- Schnellstmögliche Verlegung nach Entscheidung des Kostenträgers (wenn eine direkte Verlegung nicht möglich ist)
Der Ausgangspunkt ist jedoch stets das Stellen eines Rehabilitationsantrages beim zuständigen Rentenversicherungsträger. Die entsprechenden Antragsvordrucke liegen sowohl bei den jeweiligen Rentenversicherungsträgern als auch bei den Auskunfts- und Beratungsstellen, den gesetzlichen Krankenkassen und den Versicherungsämtern oder Versichertenältesten aus. Außerdem werden sie von den Rentenversicherungsträgern im Internet zur Verfügung gestellt. Beim Ausfüllen unterstützt bei Bedarf der Sozialdienst Ihres behandelnden Krankenhauses.
Wie läuft die Beantragung einer Rehabilitation ab?
- Betroffene können gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt (oder Betriebsarzt) besprechen, ob eine medizinische Reha empfehlenswert ist. Den Antrag stellt sodann der jeweilige niedergelassene Arzt. Im Detail sind folgende Antragsverfahren bei den Rentenversicherungsträgern zu unterscheiden:
- Versicherte der Deutschen Rentenversicherung Westfalen: medizinisches Gutachten erforderlich (zur Gutachter-Suche)
- Versicherte der Deutschen Rentenversicherung Bund: Befundbericht vom behandelnden Arzt oder Betriebsarzt notwendig, alternativ kann ein Gutachten eingereicht werden
- Alle anderen Versicherten: Befundbericht vom behandelnden Arzt oder Betriebsarzt notwendig
- Detailinformationen zur Reha-Antragstellung und alle relevanten Formulare stellt die Deutsche Rentenversicherung auf dieser Seite im Internet bereit.
Endometriose Reha-Einrichtung selbst aussuchen:
- suchen Sie sich Ihre Endometriose Rehaklinik selbst aus
- wenden Sie Ihr Wunsch- und Wahlrecht an
Sie haben Anspruch auf freie Arztwahl (SGB V § 76). Davon abgeleitet wird das Recht auf freie Wahl der Reha-Einrichtung. Aufgrund bestehender Verträge zwischen dem Versicherungsträger und den Rehakliniken gestaltet es sich jedoch oft schwierig, diesen Anspruch durchzusetzen.
Die passende Endometriose Reha-Einrichtung finden:
- unsere Beratung ist unabhängig und kompetent
- wir helfen Ihnen
Einige dieser Einrichtungen versichern, so wie wir, Unterstützung bei der AHB- oder Reha Beantragung. Scheuen Sie sich also nicht, telefonisch mit uns oder den Kliniken Kontakt aufzunehmen - auch schon vor Ihrer Operation!
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