Die Erkrankung Adenomyose wird teilweise auch als Endometriosis interna bezeichnet. In diesem Zusammenhang tauchen immer wieder Unsicherheiten von Betroffenen auf, die wir gerne beseitigen möchten.

Adenomyose "Endometriosis interna": Noch nicht alle Unterschiede herausgefunden

  1. Adenomyose und Endometriose werden teils als Synonyme verwendet, hinsichtlich der morphologischen Beschreibung jedoch unterschieden. Welche Gründe hat das?
  2. Warum ist diese Unterscheidung abhängig von der Topographie? Was bedeutet „topographieabhängig“?
  3. Bei der Genese wird wiederum nicht zwischen Adenomyose und Endometriose unterschieden? Weshalb?
  4. Wie informieren Sie Ihre Patientinnen zu den Arten und Formen der Endometriose?

Nachgefragt bei:
Frau Dr. med. L. Raithel, Gynäkologie Klinikum Landshut-Achdorf

Als Adenomyose bezeichnet man das Einwandern von endometrialen Drüsen und Stroma in das Myometrium. Eine Hyperplasie und Hypertrophie der umgebenden Myometriumzellen wird ebenfalls beobachtet, sodass es insgesamt zu einem vergrösserten Uterus sowie einer gestörten Junktionalzone kommt, welche vom basalen Endometrium sowie dem subendometrialen Myometrium gebildet wird.

Früher war Adenomyose gleichbedeutend mit Endometriose der Gebärmutter, heutzutage weiß man, dass es Uterschiede gibt. Insbesondere auf molekularer und epigenetischer Ebene finden sich diverse Unterschiede in der Zusammensetzung der Immun- und Adhäsionsmoleküle, in der Zellproliferation und Apoptose sowie bei den Zytokinen und inflammatorischen Mediatoren.

Die Unterscheidung abhängig der Topographie ist historischen Hintergründes: Adenomyose wurde zuerst beschrieben, dann kam erst später der Begriff Endometriose und durch die Ähnlichkeiten wurde die als eine und gleiche Entität bezeichnet.

Bei der Genese wird nicht separat betrachtet, weil man eben noch nicht alle Unterschiede herausgefunden hat.

Meine Empfehlung lautet, Betroffene sollten möglichst gleich nach ihrer Diagnose eine Selbsthilfegruppe aufsuchen.